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In den letzten Jahren haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und weltweit drastisch verändert.

Eine der bedeutendsten Entwicklungen ist der Anstieg der Zinsen, der eine direkte Auswirkung auf verschiedene Finanzprodukte hat.

Besonders betroffen ist die Lebensversicherung, die traditionell als ein sicherer und stabiler Bestandteil der Altersvorsorge gilt.

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Doch mit steigenden Zinsen stellt sich die Frage: Ist die Lebensversicherung noch zeitgemäß?

Die Grundlagen der Lebensversicherung

Lebensversicherungen sind Verträge zwischen Versicherungsnehmer und Versicherungsunternehmen, bei denen im Todesfall des Versicherten oder nach Ablauf einer bestimmten Zeit eine vereinbarte Summe ausgezahlt wird.

Es gibt verschiedene Arten von Lebensversicherungen, darunter Risikolebensversicherungen, kapitalbildende Lebensversicherungen und fondsgebundene Lebensversicherungen.

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Risikolebensversicherung

Diese Versicherung zahlt im Todesfall des Versicherten eine vereinbarte Summe an die Begünstigten aus. Sie dient primär der Absicherung der Hinterbliebenen und hat keinen Sparanteil.

Kapitalbildende Lebensversicherung

Neben der Todesfallabsicherung baut diese Variante über die Jahre ein Kapital auf, das entweder bei Vertragsende oder im Todesfall ausgezahlt wird. Sie kombiniert also Versicherungsschutz mit einer Sparkomponente.

Fondsgebundene Lebensversicherung

Hierbei werden die Beiträge in Investmentfonds investiert. Die Auszahlung hängt daher von der Wertentwicklung der Fonds ab, was sowohl Chancen auf hohe Renditen als auch Risiken birgt.

Zinsentwicklung und ihre Auswirkungen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit der Finanzkrise 2008 eine Niedrigzinspolitik verfolgt, um die Wirtschaft zu stimulieren.

Dies führte zu historisch niedrigen Zinsen, was besonders die Lebensversicherungen unter Druck setzte, da die garantierten Zinsen, die bei Vertragsabschluss festgelegt wurden, zunehmend schwieriger zu erwirtschaften waren.

Steigende Zinsen seit 2022

Seit 2022 hat sich die Zinspolitik jedoch geändert. Angesichts steigender Inflationsraten hat die EZB begonnen, die Zinsen schrittweise anzuheben.

Dies hat direkte Auswirkungen auf die Finanzmärkte und auf Anlageprodukte wie Lebensversicherungen.

Herausforderungen für die Lebensversicherung

Niedrige Garantiezinsen

Ein Hauptproblem ist der niedrige Garantiezins, der bei Neuabschlüssen von Lebensversicherungen gilt.

Dieser liegt derzeit bei etwa 0,25 %. Da die Versicherer jedoch oft ältere Verträge mit höheren Garantiezinsen bedienen müssen, gerät die Kalkulation unter Druck.

Hohe Kostenstrukturen

Lebensversicherungen sind bekannt für ihre hohen Abschluss- und Verwaltungskosten.

Diese mindern die Nettorendite, die der Versicherungsnehmer letztendlich erhält. In einem Umfeld steigender Zinsen und alternativer Anlagemöglichkeiten wird dies zunehmend kritisch betrachtet.

Lebensversicherung: Warum Sie alte Verträge nie kündigen sollten - DER  SPIEGEL

Regulatorische Anforderungen

Die Versicherungsbranche unterliegt strengen regulatorischen Anforderungen. Solvency II beispielsweise verlangt von Versicherern, ausreichende Kapitalreserven zu halten, um langfristige Verpflichtungen erfüllen zu können.

Dies kann die Flexibilität der Unternehmen einschränken und ihre Kosten erhöhen.

Chancen durch steigende Zinsen

Trotz der genannten Herausforderungen gibt es auch positive Aspekte. Steigende Zinsen können langfristig dazu führen, dass die Renditen von Lebensversicherungen wieder attraktiver werden.

Dies gilt insbesondere für Neuabschlüsse, bei denen Versicherer die höheren Zinsen direkt weitergeben können.

Attraktivität für konservative Anleger

Für konservative Anleger, die Wert auf Sicherheit und garantierte Auszahlungen legen, bleibt die Lebensversicherung trotz aller Herausforderungen ein interessantes Produkt.

Die Kombination aus Todesfallabsicherung und Sparanteil bietet eine gewisse Sicherheit, die andere Anlageformen nicht in gleicher Weise bieten können.

Anpassung der Produktpalette

Versicherer haben bereits begonnen, ihre Produktpalette anzupassen. Moderne Lebensversicherungsprodukte sind oft flexibler und bieten z.B. eine Kombination aus garantierten und chancenorientierten Komponenten.

Dies kann die Attraktivität der Lebensversicherung in einem Umfeld steigender Zinsen erhöhen.

Alternativen zur Lebensversicherung

In einem Umfeld steigender Zinsen suchen viele Anleger nach Alternativen zur traditionellen Lebensversicherung. Hier sind einige Möglichkeiten:

Investmentfonds

Investmentfonds bieten die Möglichkeit, breit diversifiziert in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Sie können höhere Renditen bieten, gehen jedoch auch mit einem höheren Risiko einher.

Festgeld und Sparbriefe

Mit steigenden Zinsen werden auch Festgeldkonten und Sparbriefe wieder attraktiver. Diese Produkte bieten feste Zinssätze über eine bestimmte Laufzeit und sind relativ sicher.

Immobilien

Investitionen in Immobilien können ebenfalls eine interessante Alternative sein. Sie bieten nicht nur potenzielle Wertsteigerungen, sondern auch regelmäßige Mieteinnahmen.

Fazit

Die Lebensversicherung steht angesichts steigender Zinsen vor großen Herausforderungen, aber auch vor neuen Chancen.

Während die niedrigen Garantiezinsen und hohen Kostenstrukturen die Attraktivität herkömmlicher Lebensversicherungsprodukte mindern, könnten die Anpassungen der Produktpalette und die langfristigen Vorteile der Zinssteigerungen den Markt wiederbeleben.

Für Anleger ist es wichtig, ihre individuellen Bedürfnisse und Anlageziele zu berücksichtigen und gegebenenfalls auch alternative Anlageformen in Betracht zu ziehen.

Die Lebensversicherung mag sich verändern, aber sie bleibt ein wichtiger Baustein in der Finanzplanung vieler Menschen.

Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Branche an die neuen Rahmenbedingungen anpassen wird und ob die Lebensversicherung weiterhin eine zeitgemäße Option für die Altersvorsorge bleibt.